In unserem Kalender beruht die Bezeichnung des vierten Monats des Jahres wie beispielsweise das italienische aprile oder das französische avril auf dem lateinischen aprilis, dessen weitere (etymologische) Entstehung gemäß dem Herkunftswörterbuch des Dudens jedoch nicht sicher geklärt ist.
Gleichzeitig gibt es aber auch den besonders im angelsächsischen Sprachraum weit verbreiteten Vornamen, der sich von dem lateinischen Verb se aperire ableiten und mit sich öffnen übersetzen lässt. Der eigenen Umwelt aufgeschlossen und offen zu begegnen und allen Menschen wohlgesonnen zu sein, sind natürlich erstrebenswerte Eigenschaften – umso glücklicher kann sein, wem diese aufgrund des eigenen Namens bereits in die Wiege gelegt worden sind.
Witterungstechnisch hingegen gilt der Monat in unseren Breiten als launische und unberechenbare Diva, die sich gerne wechselhaft und kühl zeigt. Doch dieser Umstand hat sich geändert. „So war der April (des vergangenen Jahres) der sonnigste seit Aufzeichnungsbeginn. Er dürfte als dritttrockenster und siebtwärmster seit Beginn regelmäßiger Messungen in Erinnerung bleiben.“
Eingeläutet wird der April vielerorts mit Streichen, allerdings auf völlig unterschiedliche Art und Weise. In Italien und unserem großen, westlichen Nachbarstaat Frankreich necken sich die Menschen, indem sie sich heimlich Papiertiere auf die Rücken kleben. Oftmals garniert mit einem lustigen Spruch darauf. Und in den USA firmiert der erste Tag des kommenden Monats unter April Fools‘ Day, dem Tag der Aprilnarren.
Doch woher der Brauch, seine Mitmenschen zu veralbern, wirklich stammt, ist umstritten. Gleichwohl gibt es zahlreiche Theorien, endgültig belegt jedoch ist keine von ihnen. Fest jedoch steht: Aprilscherze sind in den meisten westeuropäischen Ländern üblich und seit dem 16. Jahrhundert verbürgt. In dieser vom Übergang vom Spätmittelalter zur frühen Neuzeit und von weltgeschichtlich bedeutenden Ereignissen (wie beispielsweise dem Westfälischen Frieden von 1648) geprägten Epoche gelangte der Brauch vermeintlich von Europa aus bis nach Amerika.
Als einer der ersten ging der IT-Riese Google im vergangenen Jahr entsprechend voran und verzichtete in dieser von Irrungen und Wirrungen durchdrungenen Zeit auf seinen berühmten Aprilscherz, der in der Branche einen schon legendären Status genießt. Vielmehr wollten sich die Kalifornier darauf konzentrieren, User*innen auf der Suche nach hilfreichen Informationen zu unterstützen. Dennoch ist es natürlich nicht ausgeschlossen, dass auch dieses Jahr wieder der ein oder andere „Scherz“ öffentlich gemacht wird.
Seien Sie dementsprechend auf der Hut und lassen Sie sich nicht foppen
Steffen Sieboth
Anmerkung (Foto-Quellenangabe): „Easter on April fools day“ by wuestenigel is licensed with CC BY 2.0. To view a copy of this license, visit https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/