Vielleicht haben Sie die titelgebende Überschrift ja als einen Nerd-Witz enttarnt, vielleicht aber auch nicht. Doch schon alleine der Umstand, dass Sie zu uns gefunden haben, zeigt: Sie sind hier zumindest nicht verkehrt. Und womöglich fließt in Ihnen sogar nerdiges Blut (gäbe es jetzt noch den fabelhaften Nerd-O-Mat des Spiegel.de, so könnten Sie sich daraufhin entsprechend selbst testen). Bibliotheken nämlich sind wahre Horte für Nerds. Überproportional viele Exemplare dieser oftmals sozial isolierten (wie regelmäßig behauptet wird), mit speziellem Wissen ausgestatteten, häufig bebrillten und skurrilen Freizeitbeschäftigungen nachgehenden Spezies sind hier zuverlässig anzutreffen.
Gleichwohl gibt es mittlerweile derer viele, die sich gerne selbst als Nerd bezeichnen (wie beispielsweise an den Pen-&-Paper-Rollenspielen abzulesen ist).
Oftmals wird auch der Begriff Geek als Synonym zu Nerd verwendet, was freilich nicht der Fall ist, obgleich die Unterschiede nur marginal sind (selbst das Woxikon weiß diesbezüglich nichts zu berichten).
Ein absolut nerdiger Ort im ursprünglichen Sinn ist die Phantastische Bibliothek Wetzlar. Zwar ist sie weder mit Pilgerstätten wie der ultimativen San Diego Comic-Con International, noch mit der schweizerischen Großforschungseinrichtung Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire (besser bekannt unter dem Kürzel CERN) oder gar der Area 51 vergleichbar – mit ihren mehr als 300.000 modernen und spekulativen Titeln phantastischer Literatur aber dennoch außergewöhnlich und einzigartig. Für Bloggerin Diana Menschig ist sie einer der Orte, an denen Nerds (hierzulande) nicht vorbei gehen dürfen.
Abgesehen davon sind alle Bibliotheken nerdige Orte mit gelebter Nerd-Kultur, „nämlich der des Buches“. Folgerichtig sind auch viele Mitarbeiter*innen oftmals nerdy, allerdings in einem ohne Zweifel positiven Sinne.
Und wo so viel Nerdtum aufeinandertrifft, werden positive und kreative Energien freigesetzt, zum Beispiel in Form von Maker- und Coworking-Spaces, Repair Cafes und anderen Spielarten moderner Bibliotheksarbeit (zusätzlich zu den leider zu oft und zu Unrecht verschmähten herkömmlichen bibliothekarischen Tätigkeiten).
Darüber hinaus sind hiesige öffentliche Bibliotheken im Grunde genommen auch so etwas wie die Rockstars der Kulturszene, denn „quantitativ gesehen sind sie seit langem die meistbesuchte kulturelle Einrichtung der Kommunen“ und nicht mehr wegzudenken aus dem Alltag vieler Menschen.
Bazinga
Steffen Sieboth
Anmerkung I (Foto-Quellennachweis): „Nerds To Go“ by JeepersMedia is licensed with CC BY 2.0. To view a copy of this license, visit https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/
Anmerkung II: Die Überschrift entstammt der Seite https://nerd-witze.de/