Anlässlich des UNESCO-Welttages der biologischen Vielfalt am 22. Mai
Die Bilder der absterbenden Nadelbäume unserer heimischen Wälder erzeugen bei den meisten naturverbundenen Menschen sicherlich eine große Bestürzung – und infolgedessen womöglich auch eine Gänsehaut (medizinisch: Piloerektion, lat.: cutis anserina; hervorgerufen durch physische oder psychische Reize wie Kälte, Furcht oder Schrecken).
Bezeichnenderweise war Gänsehaut auch der Name einer Band, die zu Beginn der 1980er Jahre mit dem One-Hit-Wonder Karl der Käfer reüssierte. Die Gruppe um die (ehemaligen) Musikmagazin-Redakteure Wolfgang Hieronymi, († 1986), Dieter Roseberg und Gerald Dellmann besingt in ihrem größten kommerziellen Erfolg den teilweise furchtbaren Umgang der Menschheit mit der Natur und als dessen Folge das massenhafte Sterben der Bäume.
Ironischerweise ist es ausgerechnet ein Käfer, der das derzeitige Waldsterben (mit-) verschuldet.
Leidtragende der verursachten Schäden sind die heimische Tierwelt und wir Menschen, verbunden mit weitreichenden Folgen für beide.
Die Idee zu diesem Blogbeitrag kam mir ausgerechnet am Muttertag. Gemeinsam mit meinen Eltern saß ich im Garten meiner Kindheit – und mein Vater sinnierte laut nach über die Frage Wo sind nur all die Vögel geblieben?
In der Folge entbrannte eine kleine (aber hitzige) Diskussion darüber, ob wir Menschen, die ja den beschleunigten Klimawandel und den Raubbau unserer Bodenschätze zu verantworten haben, den Tieren ihren so dringend benötigten Lebensraum nicht wenigstens ein Stück weit zurückgeben sollten.
Denn den Vögeln wegen fehlender Insekten auch während der Sommermonate Futter zu spenden, bienenfreundliche Gärten zu gestalten, Nisthilfen und tierfreundliche Tränken zu schaffen, eine gewisse Unordnung zuzulassen und auf Chemikalien zu verzichten sind nur einige von zahlreichen Maßnahmen, die wir unserer heimischen Fauna ohne großes Zutun angedeihen lassen könnten (und bestenfalls damit sofort beginnen).
Das sogenannte Empfehlungsmarketing ist ja dem Reich der Verkaufsförderung entnommen; in der Welt der Bibliotheken wird hiermit beispielsweise die gesonderte Präsentation ausgewählter Medienarten umschrieben: In diesem Fall in Form einer anhängenden Bibliographie mit ausgesuchten Büchern zum Thema Artenvielfalt in unseren Gärten und der entsprechenden Aufstellung in unseren Regalen (insofern vorhanden und nicht ausgeliehen).
Auch weiterhin einen allseits grünen Daumen
Steffen Sieboth
Auswahlbibliographie
Jürgen Feder: Der Pflanzenretter : warum sogar Gänseblümchen wichtig für die Artenvielfalt sind, 2020. – ISBN 978-3-8186-0925-2
Dave Goulson: Wildlife Gardening : die Kunst, im eigenen Garten die Welt zu retten, 2019. – ISBN 978-3-446-26188-4
Simone Kern: Der antiautoritäre Garten : Gärten, die sich selbst gestalten, 2019. – ISBN 978-3-440-16218-7
Simone Kern: Mein Garten summt – der Jahresplaner : Insekten ein Zuhause bieten, 2019. – ISBN 978-3-440-16320-7
Ilona Koglin und Marek Rohde: Gärtnern für eine bessere Welt : rette die Vielfalt : eine andere Welt ist pflanzbar : das Handbuch für Idealisten und grüne Helden, 2018. – ISBN 978-3-440-16074-9
Ursula Kopp: Nützlinge im Garten : anlocken, ansiedeln, einsetzen, 2019. – ISBN 978-3-95843-875-0
Sebstaian Levret: Biene, Igel, Schmetterling : so wird Ihr Garten zum Naturparadies, 2019. – ISBN 978-3-8094-3972-1
Katrin Lugerbauer: Bienenfreundlich Gärtnern : Pflanzenideen für alle Standorte, 2018. – ISBN 978-3-8354-1890-5
Andreas Möller: Zwischen Bullerbü und Tierfabrik : warum wir einen anderen Blick auf die Landwirtschaft brauchen, 2018. – ISBN 978-3-579-08724-5
Horst Schöne: Das grüne Telefon, 2020. – ISBN 978-3-7843-5491-0
Elke Schwarzer: Meise mag Melisse, 2020. – ISBN 978-3-8186-0925-2
Rene Wadas: Der Pflanzenarzt, 2020. – ISBN 978-3-499-00302-8