Die MachMit!Bewegung gibt es natürlich auch in anderen Städten. MachMit!Menschen und MachMit!Häuser gibt es überall auf der Welt. In diesem Beitrag stelle ich 2 Beispiele aus anderen Städten vor.
Beispiel 1: ZediTA in Hameln
ZediTA ist ein Gemeinschaftsprojekt der Hochschule Weserbergland, der Stadt Hameln und des Landkreises Hameln-Pyrmont. Mit Hilfe des Projekts soll eine Innovationscommunity in Hameln entstehen. ZediTA steht für „Zentrum für digitale Transformation und neue Arbeit“. Zielgruppen sind Privatpersonen, Arbeitnehmer, Gründer von Startups, kleine und mittlere Unternehmen, Studierende aber auch Schülerinnen und Schüler.
Sehr strukturiert und professionell aufgezogen, kann man auf der Homepage zedita.de nachlesen, dass das Projektteam aus 5 Köpfen besteht. Gefördert wird das Projekt über die EU. Damit sind die finanziellen Möglichkeiten für den Förderzeitraum sicherlich ganz gut.
Inhaltlich bietet sind einige Themen auf der Agenda: Digital Days für Schülerinnen und Schüler, Coworking, Events for Maker, Design Thinking Workshops, Meetups, und Keynotes zu den Themen digitale Transformation und neue Arbeit.
Spannend finde ich hierbei insbesondere das Thema „Neue Arbeit“ oder auch „New Work“ – das Konzept der neuen Arbeit und neue Arbeitsweise in der heutigen Gesellschaft im globalen und digitalen Zeitalter. Wer weiter eintauchen möchte, googelt mal nach „Frithjof Bergmann new work“ und arbeitet sich philosophisch in das Thema ein.
Beispiel 2: Das Verschwörhaus in Ulm
Die Stadt Ulm nimmt seit 2015 am Programm „Zukunftsstadt“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung teil. Gemeinsam mit der Bürgerschaft soll erarbeitet werden, wohin sich Ulm bis zum Jahr 2030 entwickeln wird. Von zentraler Bedeutung ist dabei, die Bürger*innen an eine zentrale Stelle in diesen Prozess zu setzen. Im Rahmen dieses Programms hat Ulm im Lauf des Prozesses in der Innenstadt das Verschwörhaus eingerichtet, um der Stadtgesellschaft in zentraler Lage eine aktive Rolle zu ermöglichen, an der Umsetzung der Ziele teilzunehmen.
Das Verschwörhaus ist ein deutschlandweites Leuchtturmprojekt für netzkulturelle Programme und Diskurse, um die „Zukunftsstadt 2030“ fest und nachhaltig in der Stadtgesellschaft zu verankern. Die Themen im Verschwörhaus sind vielfältig:
- „Experimentierfeld für die Welt von morgen“ spielerisch digitale Mündigkeit erwerben und vermitteln: Eigenständiges Ausprobieren und kreatives Selbermachen, spielbestimmte Lust zu Lernen. Das braucht natürlich aktive Mitgestalter*innen.
- Zur Förderung dieses Rahmens gehört auch, soziale Fähigkeiten, Teamwork und interdisziplinären Austausch zu fördern. Dies ist nicht nur auf vermeintlich „digitale“ Themen beschränkt, sondern sucht aktiv die Verknüpfung mit gestalterischen und handwerklichen Betätigungsfeldern.
- Das Verschwörhaus ist auch Experimentierfeld für außerschulische Bildungsangebote, als Impulsgeber für Vermittlung digitaler Kompetenzen mit Breitenwirkung.
Persönliches Fazit
Was kann man aus diesen Beispielen erkennen? Die MachMit!Bewegung findet bereits überall auf der Welt seit Jahrzehnten statt. Es ist nicht der Staat oder die Organisation oder die Wirtschaft – die MachMit!Bewegung sind DIE MENSCHEN, jeder einzelne. Und der Staat oder die Organisation oder die Wirtschaft schaffen Rahmenbedingungen unter denen die Bewegung gefördert wird – oder eben auch nicht. Somit liegt es nahe, dass die Partizipationsbemühungen des Staates und die MachMit!Menschen bestenfalls Hand in Hand gehen. Und dann ist es DAS NETZWERKEN, was letztendlich die Dynamik einer MachMit!Bewegung bestimmt. Ein Goslarer Beispiel hierfür ist das Projekt „OVEDA – Offene Veranstaltungsdatenbank“. Wir möchten gern, dass das ein Landkreis-Beispiel wird. Hierzu demnächst mehr auf diesem BLOG!