Mein Kollege Maik ist echt begeisterungsfähig. Bis vor ein paar Jahren wusste er noch gar nicht, dass es 24-Stunden-Läufe gibt und auch nicht, dass er daran mal teilnehmen würde. Oder das er ein wichtiger Bestandteil unseres Teams der Stadt Goslar für den Behördenmarathon in Braunschweig werden würde.
Ein paar Tage vor dem Treppenlauf kam er bei mir vorbei und wollte wissen, was es neues gäbe. Och, da ist am nächsten Wochenende ein Treppenlauf für einen guten Zweck, wusste ich zu berichten. Unter einem Treppenlauf konnte er sich nicht so richtig was vorstellen. Na ja, ein Treppenhaus, 100 Stufen rauf und 100 Stufen runter – und das so lange wie du magst … oder kannst. Thorsten und ich laufen zwischen 5:30 Uhr und 7:30 Uhr, also die Stunde vorher wäre noch frei, die könnten wir beide noch buchen …
Warum zum Henker so eine Zeit, fragt er noch. Na ja. Weil Nachtläufe cool sind. Ein kurzer Blick in den Terminkalender, zwischen 4:30 und 5:30 Uhr hatte Maik an dem Samstag nichts vor, also hat er zugesagt. Wie gesagt, Maik ist begeisterungsfähig.
Ich liebe Vollmondläufe, dieses besondere Licht in einer klaren Nacht ist einmalig. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch etwas für Maik wäre. Das sollte ich in die Löffelliste mit aufnehmen: spontanes Vollmondläufchen mit Maik. Also spontan für Maik, denn ich werde morgens um zwei bei ihm klingeln und fragen, ob er auch nicht schlafen könne. Und ob wir das besondere Licht nicht für einen gemeinsamen Lauf nutzen wollten!? Maik, weißt du eigentlich, wie magisch ein Vollmondlauf sein kann? Hast du eine Ahnung, warum bei Vollmond vom Vorharz aus gesehen die Harzer Berge mal so aussehen, als ob man direkt davor stehen würde und manchmal, als ob sie noch ewig weit wären!? Faszinierend, oder? Die gleichen Berge, die gleiche Entfernung, dass kann nur an dem besonderen Licht liegen.
In meiner Vorstellung sagt er „Alter, was stimmt denn mit dir eigentlich nicht!?“ … dann kommt erstmal nichts. Ich überlege, wie er das wohl meint und er wartet auf eine Antwort.
Stille.
Irgendwann sagt er; „Gib mir fünf Minuten … nimm dir solange ein Bier.“ Ja, so ist er, der Maik …
(Fortsetzung folgt …)